El Hierro ist die westlichste und am wenigsten bekannte kanarische Insel. Wenig Strand und ein nur kleiner Flughafen isolieren und schützen sie noch vor allzu viel Tourismus. Früher verlief auf El Hierro der Null-Meridian und die Insel markierte lange Zeit das Ende der Welt für seefahrende Europäer. Columbus machte hier angeblich ein letztes Mal Halt, bevor er den neuen Seeweg nach „Indien“ entdeckte.
Durst nach Wasser und ein Leben in nahezu kompletter Isolation, die Nutzung der Inselressourcen ausschließlich durch die eigenen Fähigkeiten, aber auch Aus- und Wiedereinwanderung bestimmten die Entwicklung der Insel und können heute noch demütig vor der Leistung der Bewohner:innen machen.
Demütig machen kann auch die Natur auf der Insel, die durch die Vegetationszonen und den Passatwind bestimmte Vielfältigkeit im Erscheinungsbild mit sukkulenten „Blumen“ in Vulkanwüsten, sattgrünen Hochwiesen, Pinien- und Lorbeerwäldern. Der Blick von der Insel unterhalb und auch über den Wolken auf Gomera, Teneriffa oder La Palma gibt Orientierung. Die tiefschwarze sternreiche Nacht und der Mond über dem Atlantik laden zur Ruhe ein und die Ruhe lädt irgendwann die Musik ein.
Ich hatte das Glück und die Freude den Musiker und Organisator des Bimbache openART Festivals Torsten de Winkel auf der Insel zu treffen. Das seit 2005 auf El Hierro stattfindende Festival vereinigt Künstler:innen unterschiedlicher Stilrichtungen wie z.B. Pat Metheny, Joss Stone, Paco de Lucia, John McLaughlin, José Carreras, Placido Domingo, Los Panchos, Herbie Hancock und Vertreter:innen der kanarischen Kulturszene.
Dank Torstens Tipps erhielt ich die Chance bei einem Dorffest in Sabinosa kanarische Folklore, mit mir bis dahin unbekannter Musik, zu erleben. Ebenso beeindruckend war ein kurzfristig, zum Weltfrauentag, organisiertes Konzert mit Fabiosa Socas in Tigaday. Zwei musikalische Live-Erlebnisse, die ich zumindest im Falle von Fabiosa Socas mit Aufnahmen, auf Qobuz und auch auf YouTube, vertiefen konnte.
Zum Einsatz kamen dabei vor Ort auf El Hierro ein Sendy Audio AIVA mit dem Lotoo PAW S2 am iPhone sowie ein Hiby RS6 mit Qobuz bzw. YouTube als Musikquelle. Hauptsächlich war es aber die Ruhe, die meine Zeit auf El Hierro füllte - auf ein Wiederhören und Wiedersehen!
Musik am Ende der Welt II (El Hierro)
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